Sicher bis sechs Meter Tiefe – Kampfmittelfreigabe im Wattenmeer 

Im Rahmen der deutschen Energiewende entstehen derzeit bedeutende Infrastrukturprojekte zur Übertragung von Offshore-Windenergie ins Landesinnere. Diese Projekte tragen entscheidend zur Erreichung des Ziels bei, bis 2030 mindestens 80 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen und so den Weg für ein klimaneutrales Energiesystem zu ebnen. In diesem Zusammenhang sind wir für ein Teilprojekt zwischen dem Festland und der ostfriesischen Insel Langeoog beauftragt worden für die im Rahmen des Netzausbaus benötigten Baustellen Kampfmittelfreiheit zu gewährleisten.

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SCHOLLENBERGER Kampfmittelbergung

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Die Realisierung eines Offshore-Anbindungssystems im Rahmen der Amprion-Kabeltrasse zwischen dem deutschen Festland und der ostfriesischen Insel Langeoog erforderte umfassende Sicherheitsmaßnahmen im niedersächsischen Wattenmeer. Die besondere Herausforderung bestand darin, eine vollständige Kampfmittelfreigabe bis zu sechs Metern Tiefe unter Geländeoberkante zu gewährleisten. Dabei mussten sowohl großflächige Bereiche als auch punktuelle Lokationen für nachfolgende geotechnische Bodenuntersuchungen freigegeben werden. Die gezeitenbedingten Zeitfenster im Wattenmeer stellten zusätzliche Anforderungen an die Effizienz der Arbeitsabläufe.

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Das Projekt "Kampfmittelfreigabe im Wattenmeer" im Überblick

Projektdetails

CPT-Anlage

Zeitraum: August 2025 bis Oktober 2025
Auftraggeber: VBW Weigt GmbH  
Ort: Wattenmeer zwischen Festland und Langeoog​​​​​​​

Unsere Leistungen:

  • Drohnengestützte Oberflächensondierung 

  • Auswertung aufgenommener Oberflächenmessdaten (Drohne und Boot) 

  • Auswertung magnetischer Messdaten der CPT-Bohranlage 

  • Erstellung einer Freigabe auf Abwurfmunition ab 100 lbs 

Zeitraum: August 2025 bis Oktober 2025
Auftraggeber: VBW Weigt GmbH  
Ort: Wattenmeer zwischen Festland und Langeoog​​​​​​​

Unsere Leistungen:

  • Drohnengestützte Oberflächensondierung 

  • Auswertung aufgenommener Oberflächenmessdaten (Drohne und Boot) 

  • Auswertung magnetischer Messdaten der CPT-Bohranlage 

  • Erstellung einer Freigabe auf Abwurfmunition ab 100 lbs 

Kombination aus Drohnensondierung und CPT-Technik 

Für die Kampfmittelsondierung im Wattenmeer kam ein mehrstufiges und effizientes Untersuchungskonzept zur Anwendung:

In einer ersten Phase wurden große Teilbereiche des Untersuchungsgebiets bereits flächig mit Drohnen und Boot auf UXO ab 100lbs abgesucht. Diese Oberflächen- und Wassersondierungen führten zu einer UXO-Freigabe bis zu einer Tiefe von vier Metern unter Geländeoberkante (GOK).

An bestimmten punktuellen Lokationen war für die nachfolgenden geotechnischen Bodenuntersuchungen jedoch eine Freigabe bis sechs Meter Tiefe erforderlich. Um diese fehlende Tiefenstufe von 4 m bis 6 m unter GOK zu erschließen, kam eine CPT-Anlage (Cone Penetration Test) mit integriertem 3-Achs-Magnetometer zum Einsatz. Dieses integrierte Verfahren vereint Sicherheits- und Baugrunduntersuchungen in einem einzigen Arbeitsgang. Während der kegelförmige Drucksondierstab geotechnische Parameter wie Bodenwiderstände und Tragfähigkeit erfasst, überwacht das Magnetometer simultan die Umgebung auf ferromagnetische Objekte. Diese Vorgehensweise führte zu einer erheblichen Effizienzsteigerung durch die Reduzierung der Anzahl erforderlicher Bohrlöcher und optimierte die Arbeitsabläufe bei gezeitenbedingten Zeitfenstern im Wattenmeer.

Aufgrund der massiven ferromagnetischen CPT-Anlage waren die Magnetikdaten der ersten 2-3 m unter GOK nicht auswertbar, da sich das 3-Achs-Magnetometer noch im Störungsbereich der Anlage befand. Da dieser Tiefenbereich jedoch bereits durch die vorangegangene Oberflächensondierung vollständig auf UXO freigegeben war, entstanden keine Sicherheitslücken. Die CPT-Methode konzentrierte sich somit auf die Tiefenbereiche jenseits der durch Oberflächensondierung erreichten Freigabetiefe

Auswertung in Echtzeit 

Während der Bohrungen wurden die Magnetikdaten in Echtzeit durch einen Geophysiker mit § 20 SprengG vor Ort ausgewertet. Dadurch war es möglich, bei auffälligen Signalen sofort zu reagieren und die Arbeiten gegebenenfalls zu unterbrechen. Diese Live-Auswertung sorgte nicht nur für höchste Sicherheit, sondern auch für effiziente Abläufe auf der Baustelle.

Ergebnis: Vollständige Freigabe und optimierte Sicherheit 

Während der Bohrungen wurden die Magnetikdaten in Echtzeit durch einen Geophysiker mit § 20 SprengG vor Ort ausgewertet. Dadurch war es möglich, bei auffälligen Signalen sofort zu reagieren und die Arbeiten gegebenenfalls zu unterbrechen. Diese Live-Auswertung sorgte nicht nur für höchste Sicherheit, sondern auch für effiziente Abläufe auf der Baustelle.

Die kombinierten Untersuchungsmethoden ermöglichten eine vollständige Kampfmittelfreigabe des Untersuchungsgebiets

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